









Hocker stehen immer bereit, stabil, wartend. Doch was, wenn Stabilität nicht als selbstverständlich gilt? Der Hocker fordert die Aufmerksamkeit seines Nutzers heraus – er wirkt fragil, beinahe so, als könnte er jeden Augenblick umkippen. Erst wer sich setzt, verleiht ihm Stabilität.
Durch das Gewicht senkt sich die Sitzfläche ab, gleichzeitig zieht das rote, verbindende Holzelement das Seil straff und sich selbst in die vorgesehenen Aussparungen. Was vorher lose wirkte, verriegelt sich. Was vorher instabil schien, wird stabil. Die Aktion des Platznehmens verwandelt das Objekt vom potenziellen Chaos in ein funktionierendes System.
„Tension Stool“ hinterfragt unsere Vorstellung von passiven Objekten. Der Hocker existiert nicht ohne seinen Nutzer. Er verlangt dessen Präsenz, er verlangt Gewicht, er verlangt Vertrauen. Erst im Zusammenspiel von Material, Schwerkraft und Interaktion entsteht ein funktionierendes Möbelstück.
Wer aufsteht, löst die Spannung, entkoppelt das System wieder und bereitet es vor für Transport oder Neuanfang. Die rote Farbe des stabilisierenden Elements betont dessen Bedeutung – in Kombination mit Seil als Schlüssel zur Stabilität, sichtbar, auffordernd, ehrlich.
CONCIPATION, PROTOTYPE, PICTURES, VIDEO BA06
IN COOPERATION WITH HOLZ, VERSTAND UND PARTNER HVP PLUS GMBH